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Die Provinzhauptstadt Isfahan ist sowohl in historischer
wie auch kultureller Hinsicht ein Juwel. Die Gründung der Stadt erfolgt wohl
bereits 1 t v.Chr. Zur Zeit der Partherkönige war Isfahan bereits Hauptstadt
der Provinz. Sie blieb das kulturelle Zentrum unter der Herrschaft der Araber,
Seldjuken, Mongolen, Safawiden, Afghanen, Asharen und Qadjaren. Besonders unter
der Dynastie der Safawiden (1501-1722) erlebte Isfahan den Bau der prunkvollen
Palastanlage mit Imam-Moschee, Sheikh Lotfollah-Moschee und dem Ali
Qapu-Torpalast. Diese drei Anlagen werden von einem 150 m breiten und 500 m
langen, rechteckige Platz mit doppelstöckigen Arkaden umrahmt. Der Platz bietet
mit seinen Brunnenanlagen einen wunderbaren Anblick. Der Shah Abbas soll hier
sogar Polo-Spiele und Militärparaden veranstaltet haben. Wir vergnügen uns im
Teehaus hoch über dem Platz bei Tee und Wasserpfeife. Normalerweise sind diese
Teehäuser nur Männern zugänglich, um noch auf einen weiteren Unterschied
zwischen den Geschlechtern hinzuweisen, doch bei Touristen macht man natürlich
eine Ausnahme.
Der überdachte Basar reicht vom Hauptplatz bis zur einige
Kilometer entfernten Freitagsmoschee und bietet alles, was das Herz begehrt:
Kleider, Teppiche, Kelims, bedruckte Tücher und Miniaturmalereien (eine
Spezialität von Isfahan), Gewürze, Bücher, Gold und Schmuck. Wir bekommen bei
diesem Einkauf allerdings auch zu spüren, was es heisst, unter dem Embargo der
USA zu stehen. Iran wird von den USA und den Westmächten seit 1979 mit einem
Handelsembargo belegt. Ein Besuch bei der staatlichen Bank und einigen Devisenhändlern
macht die Sache schnell klar: VISA Karten und Traveller Cheques werden nicht
aktzeptiert. Unsere Devisenvorräte neigen sich allerdings bedenklich dem Ende
zu. Ein Teppichhändler schliesslich bietet uns schliesslich an, Traveller
Cheques gegen Iranische Rials zu tauschen, schliesslich hat er in den
Vereinigten Arabischen Emiraten noch ein Schwestergeschäft und kann die
Traveller Cheques dort eintauschen. Natürlich geht dies nicht, ohne uns vorher
einige seiner Teppiche zu zeigen. Wir verlassen das Teppichgeschäft
schliesslich nach zwei Stunden Verhandlung und dem Genuss von einigen Litern Tee
mit einem grossen Seidenteppich (spezieller Turkmen Nomadenteppich) und einem
Ghashgai Nomadenteppich aus feiner Lammwolle. Zwei schöne Stücke, die uns
allerdings auch ein halbes Vermögen kosten. Immerhin haben wir jetzt wieder
Bargeld, um die Internet-Cafes bezahlen zu können.
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