Bagan - Historische Pagodenstadt


Bagan Pagodas


Pagoden bei Sonnenuntergang


Sonnenaufgang


Wolken über Bagan


Dhammayangyi Pagoda


Ananda Pagoda


In der Schweizigon Pagoda


Schwesandaw Pagoda


Sulamani Patho


Blütenpracht in den Tempelanlagen

Am Ufer des Irrawaddy-Flusses erstreckt sich bei Bagan eine Ansammlung von über 2000 riesigen Pagoden, welche auf einer Fläche von mehreren Quadratkilometern aus dem Wüstensand und der kargen Vegetation ragen. Um das Jahr 1100 war Bagan die Hauptstadt eines riesigen Königreiches und zählte mehr als 200'000 Einwohner. Die Anzahl der offiziell registrierten Pagoden ist 2229, zusammen mit den Ruinen und Klöstern sind allerdings nach Schätzungen mehr als 12'000 heilige buddhistische Orte zu zählen. Und monatlich kommen mehr dazu, denn unter reichen Buddhisten ist es Mode, zur Verbesserung ihres Ansehen eine Pagoda zu bauen. Die weltweit einmalige Anlage ist besonders am frühen Morgen bei Sonnenaufgang und bei Sonnenuntergang sehenswert. Die letzten Sonnenstrahlen lassen dann die goldenen Spitzen der Stupas leuchten.

Mitte Mai sind wir fast die einzigen Touristen, denn es wird tagsüber bis zu 43 °C heiss. Wir fahren frühmorgens mit dem Fahrrad vom Hotel los, um vor Sonnenaufgang die Buledi Pagoda zu besteigen. Morgens um 5.30 Uhr beträgt die Temperatur angenehme 30 °C und der Wind kühlt den Schweiss, der uns beim Fahrradfahren von der Stirn tropft. Nach dem Besteigen der Pagoda sind Hunderte von Stupa-Spitzen in der Ferne und im fahlen Licht der aufgehenden Sonne sichtbar. Allerdings sind wir nicht lange allein auf der Pagoda. Nach etwa einer Stunde hat uns ein Souvenirverkäufer entdeckt und klettert mit einer Auswahl an zeichnungen und Bildern zu uns auf die Pagoda. Leider können wir seine Anstrengungen nicht belohnen, und er zieht unverrichteter Dinge wieder von dannen. Wir geniessen die Ruhe und den fantastischen Ausblick von der Pagoda. Die Sonnenuntergänge sind noch spektakulärer. Von der höchsten besteigbaren Schwesandaw Pagoda sehen wir gegen Westen die Nachbarpagoden in ein rötlich schimmerndes Licht getaucht.

Die Pagoden sind auch im Innern reich ausgestattet. Besonders der Ananda Tempel, welcher im 11. Jahrhundert vom dritten König von Bagan (Kyanzittha) erbaut wurde, ist üppig mit Reliefs und Figuren verziert und enthält vier 10 m hohe goldene Buddha-Statuen. In der nahegelegenen Dhammayangyi Pagoda sind einige der ursprünglichen Deckenmalereien erhalten.

Die Schwezigon Pagode ist eine der ältesten Tempelanlagen (1056-1090 erbaut) und befindet sich in unmittelbarer Nähe von unserem Hotel im Ort Nyaung U. Allerdings blättert die Goldfarbe von den Aussenmauern ab, und eine Renovation täte der Anlage gut.

Einige Dörfer ausserhalb von Bagan sind noch in ursprünglichem Zustand erhalten. Die Bewohner von Bagan selbst wurden 1990 von der Militärregierung in einer Nacht- und Nebelaktion ausgesiedelt und mussten in 10 km Entfernung ihre Häuser wieder neu aufbauen. Der Ort heisst heute dementsprechend Neu-Bagan. In einem Dorf zeigt uns eine alte Frau, wie sie dicke Maiszigarren herstellt. Während ihrer Arbeit stösst sie unermüdlich Rauchschwaden an die Decke. Die Dorfbewohner bauen neben Gemüse auch Soya und Erdnüsse an. Einige sammeln auch den Saft von Palmen und kochen daraus süsse Bonbons. Daneben wird der Palmensaft aber auch zu einem bier-artigen Getränkt vergoren, woraus auch Palmenschnaps destilliert werden kann, der ganz bekömmlich schmeckt.

An einem frühen Morgen begegnet uns eine laut musizierende Menschenmasse, welche durch die Strassen Bagans in ein Kloster ziehen. Auf reichgeschmückten Pferden sitzen als Prinzen verkleidete junge Knaben, die meist von ihren Vätern getragen werden. Viele Frauen balancieren Blumensträusse und Früchte in grossen Schalen auf ihrem Kopf. Bei der Zeremonie handelt es sich um die "Shinpyu", dem Einzug der Knaben ins Kloster als Novizen. Dabei ist es Pflicht, dass jeder Knabe mindestens einmal für ca. eine Woche in ein Kloster eintritt und die Regeln des klösterlichen Lebens und Denkens erlernt. In einer feierlichen Zeremonie werden später die Haare geschoren und die rote Mönchsrobe überreicht. Am Tag des Einzugs ins Kloster spenden die Eltern allen Mönchen das Essen und legen grosszügige Gaben vor die Buddha-Statuen. Der Einzug erinnert an das Leben des Prinzen Gautama Siddarta, der vom Prinzen zum Buddha wurde. Einige Mädchen sind ebenfalls feierlich geschmückt, und tragen Geldbäume und andere Opfergaben als Geschenke für das Kloster mit.

Einige Impressionen der Tempelanlagen von Bagan


Schweizigon Pagoda


Goldener Buddha in der Ananda Pagode


Initiationszeremonie für angehende junge Mönche


Junge "Prinzessinnen"


Frau mit Maiszigarre


Korb tragende myanmarische Frauen


Segelboot im Irrawaddy Fluss

copyright by Petra Camathias und Marco Ziegler